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Bakterienerkrankungen an Pflanzen

Phytopathogene Erreger im Pflanzenbau

Ignoranz von Kammern und Behörden fördert Bakterien

Würde man in Deutschland flächendeckend und zur richtigen Zeit Feuerbrandproben analysieren und die befallenen Gehölze gemäß der Feuerbrandverordnung roden, wären wir über den Kahlschlag schockiert. Längst ist die Liste der Wirtspflanzen länger geworden. Ahorn, Robinien, Pflaumen, Kirschen, Weiden, Rosen, Löwenzahn oder Weißklee, werden ebenfalls von Feuerbrand besiedelt, obwohl man von Seiten der Behörden dies in Deutschland noch abstreitet, bzw. notorisch vergessen hat es zu erwähnen, dass man bereits in diesen Arten Feuerbranderreger im Labor nachgewiesen hat.

Sekundärsymptome von bakteriellen Erkrankungen werden bei der Kontrolle auf Feuerbrand ausgeklammert, weswegen die Bakterien flächendeckend in Cankern unserer Bäume ruhen, um bei passenden klimatischen Bedingungen ihre verheerende Wirkung zu entfesseln. Diese Mischung aus Ignoranz und Fehlinformation nutzen die Bakterien und spezialisieren sich weiter.

Geprüft, erprobt und optimiert

Im Rahmen seiner Doktorarbeit und später als Dozent an der Universität Hannover hat Dr. Friedhelm Berger zahlreiche Mikroorganismen, Pflanzenhilfsstoffe und Düngemittel, bezüglich ihrer Wirkung gegen Erwinia amylovora (Feuerbrand) getestet. Hierbei stellte sich heraus, dass Calciumhydroxid nach 30 Minuten die Erreger vollständig abtöten konnte. Auch anderen Bakterien überlebten einen Kontakt über diese Zeitspanne nicht.

Andere Wissenschaftler haben ebenfalls eine desinfizierende Wirkung von Löschkalk in ihren Publikationen belegt. Sie fanden nicht nur eine Wirkung auf Bakterien, sondern stellten auch die Desinfektion von Pilzerregern fest.

Aufgrund dieser Erkenntnisse sind alle Pflanzenkrankheiten alleine durch gezielte Düngung und ausgeglichene Pflanzenernährung vermeidbar!

Pseudomonas, Xanthomonas, Clavibacter, Pantoea, et al..

Insbesondere in den vergangenen 20 Jahren haben Bakterienerkrankungen bei Pflanzen in Deutschland und Europa stark zugenommen. Feuerbrand (Erwinia amylovora) wurde erstmals 1993 als eine existenzielle Gefahr wahrgenommen. Inzwischen entstehen auch durch Xanthomonas und Pseudomonas erheblich Schäden an Wild- und Kulturpflanzen. Die Erreger haben sich nicht nur in unseren Ökosystemen etabliert, sondern spezialisieren sich auch im Bezug auf die Wirtspflanzen, was bei Bakterien zur gängigen Überlebensstrategie gehört.

Bakterielle Schäden und Krankheiten an Pflanzen erkennen!

Jeder Gärtner lernt das primäre Symptombild eines Feuerbrandbefalls zu erkennen. Sekundäre Befallssymptome sind ebenfalls deutlich wahrzunehmen, werden aber weitgehend nicht beachtet. Eine durch bakterielle Infektion erkrankte Pflanze ist, solange sie lebt, eine Basis von der aus sich Erreger weiter verbreiten können.

Auch wenn die Pflanze in der Lage ist, mit der systemischen Krankheit zu überleben, so gelingt es ihr in der Regel nicht, sich gänzlich von den Bakterien zu heilen.

Diese Sekundärsymptome finden wir inzwischen flächendeckend in allen Ökosystemen.

Entwicklung mit Folgen

Eine natürliche Anpassung der Pflanzen an bakterielle Erreger benötigt viel Zeit und ist in gestressten Ökosystemen zudem kaum möglich. So führt bspw. der Rückgang der Bienen- und Nutzinsekten dazu, dass weniger Honigtau von den Pflanzen gesammelt wird. Dieser überschüssige Honigtau dient den pathogenen Bakterien zur Vermehrung und damit zur epiphytischen Verbreitung.

Die Überdüngung der Ökosysteme durch Stickstoffeinträge aus der Luft beeinträchtigt zusätzlich die Immunabwehr der Pflanzen bedingt durch chronischen Kalziummangel.

Sofern wir unsere Zukunft nicht mit kranken Bäumen und Pflanzen verbringen wollen, die nebenbei auch für Mensch und Tier schädliche Bakterien verbreiten, ist es notwendig den Umständen entsprechend zu handeln.

Bakterielle Infektion an der Triebspitze ist das bekannteste Symptom einer Feuerbranderkrankungen. Schleimtropfen sind ein deutliches Zeichen für eine Bakterieninfektion.

Bild: Feuerbrand am Apfelbaum, entdeckt in einem Reiserschnittgarten im Sommer 2013. Offensichtlich wird selbst in staatlichen Einrichtungen die Gefahr von Feuerbrand unterschätzt.

 

Eine Kastanie muss nicht erst bluten, um einen Bakterienbefall zu diagnostizieren. Derartige Symptome sind in Deutschland nahezu unbekannt.

Welche Maßnahmen sind nützlich, um der schleichenden Erkrankung unserer Bäume und Pflanzen entgegen zu wirken?

  • Schulung von Sekundärsymptomen für Grünberufler
  • Phytosanitäre Schnitt- und Desinfektionsmaßnahmen
  • Ausgleichskalkung zur Abdämpfung der Stickstoffeinträge im Wäldern
  • Prognose gestützte Blattdesinfektion bei starkem Bakterienbefall
  • Desinfektion von Gülle, Mist, Jauche und Gärresten
  • Förderung der Nutzinsektenvielfalt
  • drastische Reduzierung des Herbizideinsatzes

 

Was tut der Umweltbund ?

Der Umweltbund e.V. schult in erster Linie seine Mitglieder, die primären und sekundären Befallssymptome zu erkennen und welche phytosanitären Maßnahmen eine Erkrankung verhindern, beziehungsweise lindern können.

Der Umweltbund e.V. entwickelt Verfahren zur Blattdüngung mit Steinmehlen. Alkalische Steinmehle wirken desinfizierend und gleichen zudem den Säureüberschuss durch bspw. Nitrate aus.

Anfrage für eine Schulung / ein Seminar beim Umweltbund e.V.

Wir schulen Kommunen, Bundesländer und Landkreise. Weitere Informationen erhalten sie auf Anfrage.

Schulungsanfrage per E-mail

 

...neugierig geworden?

Dann finden Sie hier ausreichend Bilder zu Schadsymptomen bekannter Bakteriosen an Bäumen und Sträuchern

Dieser Vortrag von Kreisfachberater für Gartenbau und Landschaftspflege, Siegfried Lex enthält eine einzigartige Sammlung von Bildern zu Schadsymptomen der häufigsten Bakteriosen an Bäumen und Sträuchern. Neben Schadbildern des Feuerbranderregers (Erwinia amylovora), werden auch Schäden, verursacht durch Bakterienbrand (Brenneria spp.), Bakterielle Weichfäule (Pectobacterium carotovorum), Bakterienbrand (Xanthomonas arboricola) und Pseudomonas – Bakterienbrand (Pseudomonas syringae) vorgestellt.

http://www.landratsamt-dachau.de/Dox.aspx?docid=0452fee9-752f-4f09-ac4d-7db6dfd5a88b

Es ist relativ unwesentlich, ob es diese Infektion durch Erwinia, Pseudomonas oder Xanthomonas verursacht wurde.

Wesentlich ist der Schaden, der durch pathogene Bakterien verursacht wird und das Verbreitungspotential, welches entsteht, wenn man diese Sekundärsymptome nicht wahrnimmt.

 

Feuerbrand & Co

Im Pflanzenbau und Pflanzenschutz werden Bakterien oft nur am Rande erwähnt, während man den Pilzkrankheiten große Aufmerksamkeit schenkt. Bakteriell verursachte Krankheiten nimmt man als gegeben, Pilze bekämpft man dagegen mit einem Cocktail von Fungiziden. Es herrscht die Lehrmeinung, man könne Bakterien nur mit Antibiotika bekämpfen und diese flächendeckend einzusetzen ist nicht möglich.

Der Gedanke ein altbekanntes Desinfektionsmittel, welches zugleich ein Naturdünger ist, zur Blattdesinfektion zu verwenden, scheint unseren Forschungs- und Lehranstalten zu abstrus, um diese Möglichkeit in Versuchen zu prüfen.

 

Informationen des Umweltbund e. V. Bakterienerkrankungen an Pflanzen