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Dr. Friedhelm Berger entwickelte Pflanzenbauverfahren, die ohne Pestizide ("Spritzmittel") auskommen. Näheres zu Dr. Berger und seine Entwicklungen erfahren sie in diesem Text.
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Pressemeldung des Umweltbund e.V. Viernheim den 17.2.2010

 

Umweltbund e. V. fordert "Aus" für geplanten Großversuch mit Maisbeizmitteln in Baden Württemberg.

 

Das Überleben der Bienenspezies ist ein wichtiger Indikator dafür, wie unsere Landwirtschaft mit den natürlichen Ressourcen aller Menschen umgeht.

Seit 2003 nehmen Imker europaweit ein ungewöhnlich hohes Bienenvolksterben wahr.
Dieser ungewöhnliche Trend mit neuen Symptomen beim Bienenvolksterben sorgt seit 2006 unter dem Überbegriff CCD (Colonie Collapse Dissorder) auch in den USA für erhebliche Verluste.
Wissenschaftliche Erkenntnisse aus Frankreich belegten bereits vor 7 Jahren einen Zusammenhang des Bienenvolksterbens mit einer neuen Produktklasse von Insektiziden, den so genannten Neonikotinoiden.
Mittlerweile sind diese bereits in kleinsten Dosen auf Insekten verwirrend bis tödlich wirkenden Chemikalien überall zu finden. Die Böden unserer konventionellen Landwirtschaft sind mit diesen systemisch wirkenden Supergiften ebenso belastet, wie Kuhställe, Wiesen, Haus und Freizeitgärten.
Nachdem im Jahr 2008 das Neonikotinoid Clothianidin für ein massenhaftes Bienensterben in Deutschland dingfest gemacht wurde, musste das Mittel für bestimmte Kulturen und Anwendungen vom Markt genommen werden.
Für das Jahr 2010 planen der das Landwirtschaftsministerium Baden-Württemberg zusammen mit der Landesanstalt für Bienenkunde Hohenheim einen Großflächenversuch mit eben diesen bewiesener maßen bienenvolkgefährlichen Pestiziden in der Oberrheinischen Tiefebene.

Ähnliche Versuche wurden bereits 2009 in Österreich durchgeführt und belegten erneut die tödliche Wirkung dieser Maisbeizmittel für Bienen.

Die Anzahl der Bienenvölker sinkt besorgniserregend, trotz steigender Imkerzahl.
In immer mehr Gebieten überleben keine Bienen mehr, haben wir keine Insekten für die Bestäubung unseres Obst und Gemüses.

Der Umweltbund e.V. warnt eindringlich vor den Folgen dieses Großflächenversuchs.

Das Insektizid Clothianidin baut sich nur schwer und erst nach mehreren Jahren ab. Die Zerfallsstoffe sind ebenfalls für Insekten über und unter der Erde hoch toxisch.
Als systemisch wirkendes Pflanzenschutzmittel findet man dieses Insektizid in jedem Pflanzenteil und in jedem Beikraut wieder. Somit entfalten die systemisch wirkenden Pestizide einen Wirkraum, der weit mehr umfasst als die Kulturpflanze.

Imker stehen fassungslos neben Ihren Bienenkästen und erleben, wie die sonst zielsicheren Arbeiterinnen auch nachts nicht mehr in ihre Staaten zurückfinden.
Die Völker sind nach einigen Tagen leer. Andere kauern noch vor sich hin und werden leicht krank oder fallen nun der Varroa-Milbe zum Opfer, die sich am liebsten bei der Brut, also im leer geflogenen Bienenstock aufhält.

Diese Symptome des Bienenvolksterbens, die denen des CCD seit 2006 sehr ähnlich sind, werden derzeit von den zuständigen Behörden nicht anerkannt, weswegen Imker, deren Völker durch die Folge von Pflanzenschutzmittel verendet sind, keinerlei Anspruch auf Entschädigung haben.

Der Umweltbund e.V. fordert von Ministerin Ilse Aigner die Problematik des Bienenvolksterbens ernst zu nehmen.

Die Grenzwerte für den Nachweiß auf Schädigung durch Pflanzenschutzmittel dürfen sich nicht an der halben tödlichen Dosis orientieren, wenn bereits ein Zehntel derselben ausreicht, um die Bienen derart zu verwirren dass sie Ihren Stock nicht mehr finden.
Hier brauchen die Imker eine starke Ministerin, die den Ländern die Richtung weist, bevor es nichts mehr zu verwalten gibt.
Landwirtschaftsexperten des Umweltbund e.V. warnen schon lange vor der Gefahr der systemischen Pestizide, insbesondere deren Wirkung nicht auf den eigentlich zu schützenden Pflanzenteil beschränkt bleibt, sondern auch in Nachfolgekulturen, Gründüngungen und Kulturbegleitenden Kräutern gefunden wird.
Ein Cocktail verschiedenster Gifte reichert sich seit Jahren im Boden an, auf diese Weise werden noch Jahre später, Milliarden nützlicher Insekten durch Pflanzen vergiftet, die gar nicht durch Pflanzenschutzmittel geschützt werden müssten, dabei auch unsere Honigbienen.


Manfred Gerber
ehem. Mitglied Umweltbund e.V.

Pressemeldung des Umweltbund e.V. vom 3.April 2010

"Bieneninstitute lassen Imker im Stich - massive Völkerverluste werden Imkern angelastet"

Die Bienenhaltung ist in diesen Zeiten doppelt schwer. Immer weniger Nahrungsangebot lässt die Bienen bereits im Frühsommer hungern und das, was den Bienen aufgetischt wird, ist derart mit Pestiziden belastet, dass die Bienenvölker krank werden und den Winter in vielen Fällen nicht mehr überleben.
Nach Schätzungen des Umweltbund e.V. haben wir europaweit in diesem Winter weit mehr als ein Drittel der Bienenvölker verloren. In vielen Landstrichen leben gar keine Bienenvölker mehr, was kurz vor der Obstblüte bei schlechtem Wetter auch eine Katastrophe für die Landwirtschaft bedeutet, denn jedes Kind lernt, ohne Bienen wächst kein Obst und kein Fruchtgemüse, bzw. nur so wenig, dass der Ertrag sich für Obstbauern nicht mehr lohnt.

Biene auf Schattenmorelle


Die betroffenen Imker schauen ratlos auf ihre leeren Bienenkisten. Manch einer sucht die Schuld an dem alljährlich schlimmer werdenden Bienenvolksterben bei sich. Andere glauben, dass die Menge von mehr als 50 chemischen Substanzen, die im Bienenbrot gefunden werden, für eine Immunschwäche der Völker und damit für das rätselhafte Bienenvolksterben verantwortlich ist.
Viele Imker wenden sich daher Rat suchend an die deutschen Bieneninstitute, die allein dem Namen nach hierfür zuständig sein müssten.
Was Imker dann erleben, ist für viele der ehrenamtlichen Bestäubungshelfer ein Schlag ins Gesicht. Aus den Bieneninstituten hört man per Ferndiagnose nur, es handle sich um Fehler der Imker, die gegen die Varroamilbe nicht behandelt hätten und ansonsten Ihre Arbeit mehr schlecht als recht erledigen würden.
Die Imker wissen oft nicht, dass Bieneninstitute den Landwirtschaftsministerien der Länder untergeordnet sind und daher ausschließlich die Interessen der Landwirtschaftsminister vertreten. Ob ein Bienenvolk durch Pestizide geschädigt oder an einer Krankheitsursache eingegangen ist, macht für die Landwirtschaftsministerien einen großen Unterschied. Sie müssten gegen die Interessen Ihrer Mitglieder handeln und die Bienen schädigenden Pestizide verbieten. Es gilt daher die Direktive, beim Bienenvolksterben so gut wie keine Ursachenforschung zu betreiben.
Ein Meister dieses Fachs ist sicherlich Herr Dr. Rosenkranz vom Bieneninstitut Hohenheim, der trotz massivster Vorwürfe und vollzogener Rücktritte darauf beharrt, dass der Imker der Hauptverursacher des Bienensterbens sei.
Auch das von den Bieneninstituten seit Jahren durchgeführte Bienenmonitoring werten Fachleute nur als Scheinstudie, die absichtlich wichtige Aspekte, wie die subletale Wirkung von Pestiziden außer Acht lässt, um zu dem Ergebnis zu kommen, dass es ein Bienenvolksterben gar nicht gibt. Die Kritik von namhaften Wissenschaftlern am BINEMO füllt Bände, ist jedoch kein Anlass für die Verantwortlichen, beim Bundesministerium für "Verbraucherschutz" diese Verschwendung von Steuergeldern zu überprüfen bzw. zu beenden.
Der Umweltbund e.V. rät den Imkern, nicht mehr mit den Bieneninstituten zu kooperieren und fordert die Bundesregierung auf, dieses Falschspiel zu beenden. Die Interessen der Imker, die das drittwichtigste Haustier betreuen, müssen durch eigene Interessensverbände vertreten werden. Derzeit werden die Fördergelder der EU nur gegen die Imker eingesetzt, was unserer Volkswirtschaft tatsächlich mehr schadet als nützt.
Die Bienenzüchter weiter am Gängelband der Landwirtschaftsverbände zu führen, bedeutet das Ende einer Imkerkultur herbeizuführen, die zum Wohle des Bürgers und zur Arterhaltung der Natur dienen soll.

V.i.s.d.P. Manfred Gerber
ehem. Mitglied Umweltbund e.V.


Die Imker in Deutschland mussten in diesem Winter Rekordverluste hinnehmen. Mehr als 30 % der deutschen Bienenvölker können in diesem Frühjahr kein Obst bestäuben. In einigen Gebieten sind mehr als 60 % der Bienenvölker eingegangen. Die betroffenen Bienenzüchter können den Abwärtstrend nicht mehr aufhalten.Vor einem Jahrzehnt hielten die Imker in Deutschland etwa 1 Million Bienenvölker. Jetzt sind es noch 400.000 - 500.000 und das, obwohl sich inzwischen immer mehr Menschen für die Imkerei interessieren.

Pressemeldung des Umweltbund e.V. Viernheim den 4.2.2010

Wir Umweltbund e.V. fordern den sinnvollen Umgang mit nachwachsenden Rohstoffen.

Nachwachsende Rohstoffe sind organische Rohstoffe aus land- und forstwirtschaftlicher Produktion, die als Alternative zu Öl und Gas und zur Minderung des CO2-Austosses dienen.
Mit steigenden Ölpreisen ist der Einsatz nachwachsender Rohstoffe in Biogasanlagen mittlerweile rentabel geworden. Diese Rentabilität implementiert jedoch nicht die Folgeschäden, die durch den Anbau konventioneller Feldfrüchte entstehen.
Insbesondere beim Anbau von Mais mit hohem Dünger- und Pestizideinsatz resultiert hieraus eine miserable Öko-Bilanz.
Der Umweltbund e.V. fordert in diesem Sinne einen umwelt- und klimaverträglichen Einsatz nachwachsender Rohstoffe.

- Diese nachwachsenden Rohstoffe (Alkohol, Biogas, Öle) müssen klima- und umweltschonend produziert sein.
- Es dürfen keine Pestizide (Spritzmittel) eingesetzt werden.
- Es darf zu keinem Humusabbau kommen.
- Durch die Nutzung nachwachsender Rohstoffe sollten blühende Landschaften gefördert werden.
- Auf Getreide- und Rapsfeldern dürfen blühende Kultur begleitende Kräuter, z. B. Kornblume, Grünland und Kleegras nicht durch Herbizide vernichtet werden.

Dr. Friedhelm Berger, Agrarwissenschaftler des Umweltbundes e.V., entwickelte ein Verfahren, um Wiesenschnitt und Klee ohne Energieverluste, wie bisher bei Silage geschehen, für die Gewinnung von Biogas zu konservieren.

Die Vorteile dieses Verfahrens im Gegensatz zu Mais liegen klar auf der Hand.


- Keine künstlichen Stickstoffdüngemittel
Eine Wiese benötigt bei richtiger Produktion keinen Zukauf-Stickstoffdünger, im Gegensatz zum Maisanbau, der aus diesem Grund zudem ständig die Nitratbelastungen des Grundwassers verschlechtert.
Grünland nimmt Dünger effektiver auf.

- Wiesen können giftfrei wachsen.
Da beim Bewirtschaften von Wiesen problemlos auf Pflanzenschutzmittel verzichtet werden kann, spart man Geld und Ressourcen und bewahrt die natürliche Vielfalt.

- Minderung des CO2 Ausstoßes pro ha.
Mais benötigt mehr Dieselaufwand als Grünland.
Kunstdünger heizt das Klima an. Stickstoffoxide, die bei konventioneller Düngung entstehen, schaden dem Klima etwa 310-mal mehr als CO2 aus Verbrennungsmotoren.
Durch den Anbau von Wiesen zur Erzeugung nachwachsender Rohstoffe steigen der Humusanteil der bewirtschafteten Flächen, sowie das CO2-Speicherungsvermögen des Bodens.
Intaktes Bodenleben wiederum verhindert weitgehend das Entweichen von Stickoxiden, Bodenabtrag und Überschwemmungen

- Nachhaltige Förderung der Flora und Fauna.
Wiesen sind der Lebensraum vieler bedrohter Tiere und Pflanzen. Durch schonende
Schnittverfahren und pestizidfreie Produktion können wir diese Tiere und Pflanzen auch für kommende Generationen bewahren.

- Förderung von Nutzinsekten
Das veränderte Klima und die rücksichtslose Ausweitung der konventionellen Landwirtschaft verursachen mittlerweile in vielen Regionen Deutschlands und Europas Hunger bei Bienen und Nutzinsekten.
Diesem Trend könnte durch einen Ausbau der nachwachsenden Rohstoffe im Sinne
des Umweltbundes e.V. entgegen gewirkt werden.

Die Verantwortung für die derzeitige Misslage tragen Bund und Länder, die die gesetzlichen Bestimmungen der europäischen Gemeinschaft zur "Einhaltung der guten fachlichen Praxis" nur ungenügend einhalten und kontrollieren.
Die Einhaltung der guten fachlichen Praxis verlangt das Abwägen der Kosten, Nutzen und Schäden, die durch die Landwirtschaft entstehen.

Diesbezügliche Petitionen des Umweltbundes e.V., Fördermittel der Europäischen Union zur Schulung pestizidfreier Produktion und Nachhaltigkeit bereit zu stellen, wurden bisher von den Bundesländern ignoriert.

Auch ohne diese finanzielle Unterstützung, empfiehlt der Umweltbund landwirtschaftlichen Betrieben eine Zertifizierung und Schulung durch den Umweltbund e.V.
Unsere Betriebe arbeiten nachhaltig über Generationen, umweltfreundlich und ertragreich.

Kontaktadresse Umweltbund e.V.:
Eric Zeissloff
7, rue de Lampertheim
F-67370 Pfulgriesheim

Auch vor zehn Jahren hatten Bienenhalter Schwierigkeiten mit diversen Insektengiften. Wenn Bienenschäden festgestellt wurden, konnte dies jedoch meist auf die Anwendung bienengefährlicher Mittel zurückgeführt werden. Seit der Einführung der systemischen Pestizide in der Landwirtschaft vor 10 Jahren ist die Zahl der gehaltenen Bienenvölker um mehr als die Hälfte geschrumpft. Die alljährlichen Rückgänge legen die Vermutung nahe, dass es bereits in wenigen Jahren nur noch sehr wenige Bienenvölker in Deutschland geben wird.

Eine Untersuchung des Bienenbrotes verdeutlicht die Problematik unserer Immen. Im Nahrungsdepot der Bienenvölker finden sich mittlerweile mehr als 50 chemische Substanzen, die größtenteils aus der Landwirtschaft stammen und im Honig, streng genommen, gar nichts zu suchen haben. Einige dieser Substanzen stehen seit mehreren Jahren im Verdacht, für das weltweite grassierende Bienenvolksterben verantwortlich zu sein.
Insbesondere die Neonicotinoide Clothianidin und Imidachloprid der Firma Bayer AG, verursachen seit deren Zulassung als Insektizide in Europa erhebliche Verluste bei den Imkern.
Durch das bereits in kleinsten Dosen wirkende Insektengift Clothianidin, wurden im Frühjahr 2008 nachweislich 12.500 Bienenvölker getötet. Daraufhin wurde die Zulassung dieses Wirkstoffes für die Behandlung von Maissaatgut zurückgenommen. Eine Besserung der für Bienenzüchter katastrophalen Lage konnte hingegen nicht erreicht werden. Der Wirkstoff Clothianidin baut sich erst drei Jahre nach der ersten Anwendung zur Hälfte ab. Wird eine Folgekultur ebenfalls mit diesem Insektengift behandelt, reichert sich Clothianidin weiter im Boden an und findet sich danach in jeder dort wachsenden Pflanze und in jedem Pflanzenteil wieder.

So wurden auch im Jahr 2009 unter anderem Raps und Rübenpflanzen mit Clothianidin behandelt, obwohl bei einer Behandlung von Raps eine erhebliche Kontamination des Nektars und Pollens zu erwarten war. Die Folge dieser rücksichtslosen Agrarpolitik lässt die Bienenvolkzahlen schneller schrumpfen, als es den Imkern möglich ist, dies auszugleichen.
Per Sondergenehmigung hat das "BundesVerbraucherschutzministerium" BMVEL in diesem Jahr dem Bayergift wieder die Zulassung für den Maisanbau erteilt. Nun soll das Mittel nicht als Saatgutbeize zum Einsatz kommen, sondern als Granulat in den Boden injiziert werden. Sobald sich das Gift im Boden verteilt hat, nimmt es jede Pflanze, die dort wächst, wieder in sich auf und wird in allen Pflanzenteilen für Bienen und Nutzinsekten zur Giftpflanze.

Die zuständigen Landwirtschaftsminister begründen die Zulassung damit, dass lediglich die falsche Aussaattechnik für das größte Bienenvolksterben der deutschen Geschichte 2008 verantwortlich gewesen sei, obwohl italienische und französische Wissenschaftler eindeutig die Bienenvolkschädlichkeit von Clothianidin nachgewiesen haben, weswegen das Mittel in Frankreich und Italien verboten ist.

In Deutschland hingegen vertrauen die Landwirtschaftsminister gänzlich den Aussagen der Firma Bayer AG, die das Insektengift als für Bienen unschädlich bezeichnet und riskieren damit ein landesweites Aussterben des drittwichtigsten Haustieres. Die Auswirkungen dieser Industrietreue wird der Bürger später teuer bezahlen. Alleine der Ausfall der Bestäubungsleistung unserer Honigbienen würde die Allgemeinheit jährlich Milliarden Euro kosten. Obst und Fruchtgemüse würde in Zukunft nur wenig oder keinen Ertrag mehr bringen. Viele Blütenpflanzen und Wildblumenarten sind ohne Bienen vom Aussterben bedroht.

Der Umweltbund fordert daher von der Bundesregierung das sofortige Verbot des Pflanzenschutzmittels Santana mit dem Wirkstoff Clothianidin, um einen weiteren Rückgang der Bienenvolkpopulation zu vermeiden.
Da das Mittel noch Jahre im Boden verbleibt, ehe es größtenteils abgebaut ist, würde auch nach einem vollständigem Verzicht dieses Insektenkillers für alle landwirtschaftlichen Kulturen, die bienenschädliche Wirkung noch mehrere Jahre anhalten.
Aus Sicht der Imkervertreter des Umweltbundes ist es daher bereits 5 nach 12. Ohne rechtliche und finanzielle Unterstützung der Europäischen Union werden die Imker diesen Abwärtstrend im Insektenreich nicht mehr aufhalten können.
Um den Bienen in Europa noch ein Chance zu geben, fordert der Umweltbund e.V. alle systemisch wirkenden Pestizide sofort zu verbieten.
Es darf nicht weiter hingenommen werden, dass ein Pflanzenschutzmittel sowohl den Boden als auch die ganze Pflanze vergiftet. Wollen die Landwirte Ihre Kulturen schützen, müssen der Nektar und der Blütenpollen in Zukunft wieder giftfrei bleiben, sonst wird eines der nützlichsten Haustiere der Menschen bald ausgestorben sein.


Manfred Gerber
ehem. Mitglied Umweltbund e.V.

Responsibility of the Bayer AG for the mass exctinction of bees and other beneficial insects

Manfred Gerber, a professional beekeper at Viernheim (Hessia, Germany) held a flamed speech at the stockholder meeting of the Bayer AG April 30, 2010, exhorting board and stockholders to take proper responsibility for mankind and environment. He pinpointed the irresponsible practices of the company in their attempt to push neonicotinoide pesticides into the crop protectives market, which are best way to extinguish all honey bees, bumbles and other useful insects, and intoxicate the soils with increasing concentrations of systemic pesticides. These pesticides are highly effective against the target pests, but also damage the beneficial insects, which are major contributors in fertilization of many plant species. Mainly as a consequence of the increasing use of neonicotinoids in crop protection the number of bee colonies has been shrunk dramatically, and the survival of bees, wild bee, bumbles and other benficial insects is in danger to be eradicated in near future. Bee colony collapse has different reasons, among others parasites and bee diseases. But the major reason seems to be the increase in the use of neonicotinoids as systemic pest control, which makes the insects that are not immediately killed pre-disposable to these diseases. The economic damage Manfred Gerber claims for just the US enumerates to about 15 billion Dollars per year.

"Ladies and gentlemen,
my name is Manfred Gerber. Being a member of the environmental covenant organization (Umweltbund e.V.), I want to present an overview on the situation of bees and beneficial insects in relation to dramatic changes that happened to their environment in Germany.

Unfortunately, the best interests of our bees turns out to stay in close competition with the success of the business activities of the company Bayer AG, because our bees collect nectar and pollen from plants contaminated by plant protection compounds - how delicious!

As you, dear shareholders, may have assumed, these pesticides are very effective. Effective to such extreme degree that pesticide residues in bee bread and honey are damaging our bees such that beekeeping in coexistence with conventional agriculture does not seem to be possible. During this winter 2009/2010 according to our experts an estimated 30% to 60% of bee colonies in Germany, differing by region, have not survived. These figures of colony loss exceed the long term loss average by about 20% to 50%.

These numers lucidly demonstrate that the factors that lead to the bee colony collapse have changed, and are now else than they were 20 or even 100 years ago. Early 20th century beekeepers in Germany hosted 4 million beehives. Ten years ago it was a million. This spring, the number has dropped to just below 500 000 beehives. Given that the Bien is the third in rank of the most important domestic animals, this is a more than alarming figure.

Dear Board, I would now like to explain in how far the company Bayer AG has to shoulder blame for its major part in this debacle. If we examine the bee bread - that is the food for our bees - we find a mix of about 50 agrochemical substances. Most of them are pesticide residues, some produced by Bayer AG.
While a decade ago, these poisons to insects, fungal diseases, rodents and weeds had been applied upon the pest affected parts of plants in order not to endanger beneficial insects. Nowadays many pesticides are applied in a more convenient way over the ground to be resorbed and systemically distributed into all parts of the plant.

This group of systemic pesticides causes tremendous damage for beekeepers and greatest concerns to environmentalists all around the world. These chemicals have caused one of the biggest environmental scandals in the chemical industry in this decade. The Bayer AG has taken the lead role in this sector of systemic insecticides.
In particular, the Bayer AG sells several of the so-called "neonicotinoids", insecticides with devastating lethal and sublethal side effects to all kinds of insects, causing major damages worldwide.

Clothianidin, the most toxic of these systemic pesticides in 2008 has been proven to be cause for bee deaths in southern Germany where more than 12500 bee colonies have been eradicated. The real figure is much higher than reported.

Anyone who assumes that this extremely bee-toxic preparation has been withdrawn from the German market, is on mistake, and underestimated the influence of the Bayer AG on the Ministers of Agriculture of the states.

How could it happen that the interests of beekeepers, whose work is ultimately important for the sustainable development of our natural resources, have been totally wiped out in favour of unilateral interests of an industry sector?

Just one decade ago, the German Federal Center of Biological Research (Biologische Bundesanstalt) had been the resposible authority for the investigations of the toxic hazard to bees by new pesticide preparations. Thus, while the interests of industry were happily heard there, the assessment of the harmfulness of chemical substances had been carried out and administered by the federal government.

Today, the Bayer AG performs this task on its own. However, with the downside that other countries which read these studies critically, have judged such results as scientifically doubtful, and therefore approval has been rejected there. It should therefore not surprise you that throughout this country pesticides are used as non-hazardous to bees that have been classified as dangerous to bees, and therefore been banned in countries like France and Italy.

Why did you as responsible managers continue to press for a re-authorization of this insect killer clothianidin, despite of your knowledge that this neonicotinoid is clearly dangerous, and has been the cause for more than 12,500 dead bee colonies in southern Germany?

A recent study from the USA indicates that in average 6.7 chemical substances are found in bees, beeswax, pollen and plant samples. It has never been examined by the pesticide manufacturers how many of these combinations contribute to the lethality or sublethal toxicities to bees and other beneficial insects.

Ladies and Gentlemen, here is the fault built into this system. Two bottles of vodka probably won´t kill you ingested within 48 hours. But in the long run you would not survive if you would maintain this habit. This is comparable with the experiments carried out by the Bayer AG to assess bee hazard, and force the Julius-Kühn-Institute to keep results a secret. Sublethal effects and cross interaction effects on beneficial insects are ignored, and thus sacrifice these useful helper creatures from profit motives.
Due to these facts, Mr. Wenning, it is not helpful if you repeat the story over and over again that just the bee diseases should be the culprits of colony collapse. First you should have made studies about sublethal effects and cross interaction effects of your insecticides, because we assume with high probability that the pesticide application results in these diseases.
Who would still be surprised your company uses an advertisement for your new product Movento in the U.S. , claiming that field experiments have shown that just 12.5% of the tested bee colonies had survived after 8 months.

Dear Board, are these the conditions that we beekeepers in Germany have to expect for the future if our farmers continue to use crop protection produced and marketed by Bayer AG?

In North America the attempted approval for Movento failed completely, since the risks to bees in the submission documents had not been considered. Did´nt you jump the gun? Still, there are bees, and you should acknowledge the interests of humanity and of our offspring.

But let´s return to the clothianidin, the one bee killer.While conventional pesticides are sprayed just on the infested plant part in order to be effective against insect pests, you poison the soils with the first systemically acting clothianidin to get the drug into the plant. It was justified to withdraw approval for corn treatment with this extremely effective nerve toxic agent last year. But that did not help.

The neonicotinoid application continued to other agricultural crops. A disaster for the environment, for clothianidin accumulates in soils after repeated applications, and is degraded only very slowly. In the soils the poison is stored with a half-life of up to three years, transforming all plants into poisonous plants for any kind of insect for decades.

Despite to the clear evidence of low rate of toxicity degradation and dangerousness for bees - why did´nt you withdraw the preparation from the market?
Due to the unlimited confidence our agriculture ministers have in the German chemical industry even a special license for Santana was granted this spring. Santana is a granulate preparation with Clothianidin to again make this insecticide available for corn treatment. Despite protests by all beekeepers associations, despite of the ban for these insecticides in France and Italy, and being aware of the extremely high risks by toxic residuals, you continue to offer the compound as for bees not dangerous insecticide, and also accept contamination of soils.

Dear shareholders, does profit justify that nature is permanently burdened with toxic substances and thus causeing damage to environment and humans?

In areas where the neonicotinoids from Bayer AG has been enriched in the soil over several years bee colonies survive barely more than half a year. You can count bumble bees and other beneficial insects with the fingers on one of your hands, if you still would find some.
You may be able to imagine how much life survives below the topsoil.

Don´t you shoot beyond the target by eradicating almost any insect life in entire landscapes just to kill some insect pests of maize plants, which could have been avoided with a simple rotation of crops?

In the U.S. every year since 2006 bee colony losses of 30% over are experienced, causing an economic loss of approximately 15 billion Dollars.

According to a report of US experts workling for the Agricultural research Service concern is that bees have an eminent importance for the producticity in agricultural production. Fruit and plants valued with about 15 billion Dollar depend upon fructification by bees. Average yearly losses of 30% of the bee colonies cause a damage hard to enumerate exactlyx, but for sure in the amount fo billions of Dollars. Meanwhile most studies done indicate that this damage in the food chain of beneficial insects from agrochemicals is ultimately responsible or at least plays a major role for these losses.

If we in Europe want to continuously benefit from the advantages of the beneficial insects and their tremendous service, the German Ministry of Food Agriculture and Consumer Protection must not continue to issue a blanket clean bill for the Bayer AG, but must examine how our caring neighbor countries assess toxins and their impact on nature, and must decide in favour of public interest.

Sublethal effects and cross interaction effects of plant protection products must not be ignored.

The bee, both wild and honey bees must be recognized as lead animal species of an intact cultural landscape.

From the perspective of the environmental covenant association, it is already 5 minutes before noon. In order to avoid a future of large-scale extinction of the bees and the stock of beneficial insects with an associated loss of biodiversity, we therefore demand the immediate ban of all systemic pesticides, for:

This earth is not ours, we have borrowed it from our children.

Thanks for your attention
Manfred Gerber, 04/30/2010

"Das deutsche Bienenmonitoring - Anspruch & Wirklichkeit"

DasDeutscheBienenmonitoring-Anspruch&Wirklichkeit (final 24.1.2011).pdf

Pressemeldung des Umweltbund e.V. Viernheim den 14.Mai 2010


Ein Drittel der Maissaat gentechnisch verunreinigt.


Umweltbund fordert flächendeckende Tests wegen gentechnischer Verunreinigung von Maissaat.

Im Mai wird in Deutschland der Mais ausgesät. Mais dient nicht nur als Futterpflanze für unsere Nutztiere, sondern wird wegen seiner hohen Energiemenge zunehmend als Energiepflanze für Biogasanlagen angebaut.
Bei Stichproben des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (MLUR) wurde Maissaatgut auf Verunreinigungen mit gentechnisch veränderten Organismen untersucht.
Während im letzten Jahr die Proben verschiedener Feldsaaten kein gentechnisch verändertes Saatgut enthielt, waren in diesem Jahr 1/3tel der Proben positiv.
Da das Maissaatgut vieler Orts bereits im Boden ist, können die betroffenen Landwirte nicht mehr Ihr Saatgut überprüfen lassen, um es im bei Verunreinigungen gegen saubere Saat auszutauschen. Die Aussaat von gentechnisch verändertem Mais ist in Deutschland verboten.
Die Landwirte müssen nun befürchten, dass GVO-Mais ins Futter und damit in den ganzen landwirtschaftlichen Kreislauf gelangt.
Der Umweltbund e.V. kritisiert das Saatgutmonitoring von Schleswig Holstein im Bezug auf die Probenanzahl, und lobt die Verantwortlichen zugleich, denn Schleswig Holstein ist das einzige Land, das sich zur Verunreinigung von Maissaatgut äußert.
Da die Saatguthändler in der Regel überregional handeln, dürfte der Zustand in den anderen Bundesländern nicht sehr davon abweichen.
Sollte die Maissaat in Deutschland flächendeckend zu 33 Prozent mit GVO-Saat verunreinigt sein, wäre das eine Katastrophe für die Landwirtschaft, die die Folgen einer Verunreinigung zu tragen hat.
Der Umweltbund e.V. fordert vom "Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz" ein flächendeckendes GVO-Screening der Maissaat.
Nur wenn schnell gehandelt wird und im Rahmen der 'guten fachlichen Praxis' die Gene durch andere Anbaumaßnahmen ausgehungert werden, kann eine Verseuchung unserer Böden mit gentechnisch veränderten Organismen noch abgewendet werden.

VISDP
Manfred Gerber, ehem. Mitglied Umweltbund e.V.

Sehr geehrte Frau Ministerin Aigner, Viernheim den 19.5.2010

Das Bienenvolk- und Nutzinsektensterben hat in diesem Jahr bedenkliche Ausmaße angenommen.
Nach Schätzungen des Umweltbund e.V. sind im letzten Halbjahr mehr als ein Drittel der Bienenvölker in Deutschland verendet.
Zeitgleich verschwinden in den betroffenen Regionen Wildbienen, Schmetterlinge und sonstige Nutzinsekten. Das Bienenvolksterben und das Nutzinsektensterben korreliert eindeutig mit dem Einsatz von Neonicotinoiden in der Landwirtschaft.
Da Neonicotinoide deutschlandweit auch zur Stallfliegenbekämpfung eingesetzt werden, tritt die Problematik des Nutzinsektensterbens auch in Gebieten mit reiner Weidehaltung auf, wo Insekten bisher nicht durch Insektizide beeinträchtigt waren.
Internationale Wissenschaftler haben für das Problem, des seit einem Jahrzehnt und inzwischen weltweit grassierenden Bienenvolksterbens, eine Immunschwäche ausgemacht, die durch subletale Wirkungen von Neonicotinoiden initiiert wird.
Genau diese wissenschaftlichen Erkenntnisse werden von deutschen Bieneninstituten und dem für die Überwachung von Bienenschäden zuständigen Julius Kühn Institut nicht beachtet.
Beim deutschen Bienenmonitoring werden subletale Schäden durch Neonicotinkoide immer noch nicht untersucht.
Trotz heftigster Kritik der Bienenverbände im Jahr 2006, das Bienenmonitoring sei auf die Bedürfnisse der Auftraggeber, also die Chemieindustrie, zugeschnitten, wurde am Vorgehen der Bieneninstitute beim BINEMO bisher nichts geändert.
Synergiewirkungen von mehreren Pflanzenschutzmitteln werden bei der Zulassung durch das JKI nicht berücksichtigt.

Trotz eindeutiger Biotests ist das Julius Kühn Institut in vielen Fällen nicht in der Lage, die verantwortlichen Pestizide ausfindig zu machen, da subletale Wirkungsweisen und Synergieeffekte a Priori ausgeschlossen werden. Aufgrund dieser Verweigerung werden in Deutschland fälschlicher Weise so gut wie keine Bienenvergiftungen wahrgenommen, obwohl insbesondere nach dem großen Bienenvolksterben im Rheintal 2008 eindeutig nachgewiesen wurde, dass z. B. Clothianidin in subletalen Dosen stark giftig ist.

Die deutschen Bieneninstitute sind an diesen Missständen aktiv beteiligt. Anscheinend sind die Interessen der Landwirtschaftminister, denen die Länderbieneninstitute unterstehen, richtungweisend und verhindern eine Aufklärung des durch die Landwirtschaft verursachten Bienenvolksterbens.

Aufgrund dieses Interessenskonflikts werden die Probleme der Imkerei und das Artensterben unter den Tisch gekehrt. Diese Entwicklung ist sehr bedenklich, da das Bienenvolk- und Nutzinsektensterben seit über 10 Jahren zunimmt.
Der Umweltbund e.V. fordert vom "Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz" Sofortmaßnahmen zur Vermeidung des Bienenvolksterbens.

1.Neonicotinoide sind nachweislich für die gesundheitliche Beeinträchtigung von Bienenvölkern verantwortlich. Auch nicht oder kaum messbare Dosen können lebensbedrohliche Durchfallerkrankungen bei Bienen auslösen oder zu einem Orientierungsverlust der Flugbienen führen. Neonicotinoide bauen sich nur sehr schwer im Boden ab und haben sich durch den intensiven Einsatz in der Landwirtschaft in vielen Böden angereichert. Der Umweltbund e.V. fordert daher eine sofortige Rückziehung der Zulassungen aller Neonicotinoide.

2.Die Bieneninstitute arbeiten kontraproduktiv und verbrauchen zudem die dringend benötigten Forschungsgelder, die unter anderem für die Erforschung des Bienenvolksterbens zur Verfügung stehen sollten. Der Umweltbund e.V. fordert daher eine Reform der Länderbieneninstitute zu unabhängigen Bienenforschungszentren. Alle Projekte, mit denen derzeit die Bieneninstitute zur Vermeidung der Bienenvolkschäden betraut werden, klammern subletale Wirkungen und Synergiewirkung von Pestiziden aus.

3.Amerikanische Forscher konnten eindeutig nachweisen, dass eine Kombination von geringen Dosen von Insektiziden und Fungiziden stark Bienenvolkschädlich wirkt. Aufgrund der systemischen Wirkungsweise vieler Pflanzenschutzmittel findet man sowohl Fungizide als auch Insektizide regelmäßig gleichzeitig im Pollen und im Nektar unserer Kulturpflanzen. Mehr als 50 verschiedene Pestizide und Chemikalien wurden im Bienenbrot unserer Bienen gefunden. Die möglichen Kreuzwirkungen dieser Mittel sind nicht erforscht. Der Umweltbund e.V. fordert ein Verbot aller systemischen Pestizide, da die nachteiligen Wirkungen der Pestizidmischungen durch Einsammeln der Bienen nicht erforscht sind.

4. Aufgrund neuer wirksamer Vermeidungsstrategien gegen Schadpilze, Bakterienerkrankungen und Insektenbefall im Pflanzenbau sind viele Pflanzenbaumaßnahmen der konventionellen Landwirtschaft nicht mehr gesetzeskonform. Der Umweltbund e.V. fordert entsprechende Schulungsmaßnahmen für fachgerechten, pestizidfreien Pflanzenbau nach guter fachlicher Praxis. Die Cross Compliance schreibt Subventionskürzungen bei Nichteinhaltung der guten fachlichen Praxis vor. Die meisten Subventionen können daher erst unter Berücksichtigung neuer Pflanzenbauverfahren in Zukunft eingespart werden, nicht aber solange in der Landwirtschaft trotz pestizidfreier Alternativen weiter ausnahmslos chemische und biologische Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.

5.Der Rückgang der Bienenpopulation in Deutschland kann bei anhaltendem Bienenvolksterben durch die Imker seit einigen Jahren nicht mehr ausgeglichen werden. Um diesem Abwärtstrend entgegen zu wirken und ein zeitgleich einhergehendes Artensterben abzubremsen, müssen Ausgleichszahlungen für Völkerverluste an Imker gezahlt werden. Der Umweltbund e.V. fordert daher die Subvention der Imkerei, in Form von Direktzahlungen an Imker gemäß der Anzahl gehaltener Bienenvölker.

Die Problematik ist derart tief greifend, dass selbst sofortiges Handeln erst in einigen Jahren Wirkung zeigen wird. Wenn an den in Deutschland herrschenden Zuständen, wie oben beschrieben, nichts geändert wird, ist ein flächendeckendes Aussterben der Bienen, Wildbienen, Nutzinsekten und den mit diesen Tieren in Symbiose lebenden Pflanzen nicht zu verhindern.

Wir dürfen Sie auf folgendes Video verweisen.


http://plus7.arte.tv/de/1697660,CmC=3213528.html

Mit freundlichen Grüßen
Manfred Gerber,ehem. Mitglied Umweltbund e.V.

Antwortschreiben von Fr. Dr. Schorn im Auftrag von Ministerin Aigner

 

Sehr geehrte Frau Dr. Schorn, sehr geehrte Frau Ministerin Aigner

Vielen Dank für Ihre Antwort auf meine Email vom 18.Mai 2010.

Leider zeugen die in Ihrem Antwortschreiben getroffenen Aussagen von einer scheinbar sehr unvollständigen Informationslage.
Die Bienenvolkverluste in diesem Winter und Frühjahr lagen bei mehr als 30 %. Wahrscheinlich deutschlandweit sogar bei 40 %. Der Markt für Bienenvölker ist in diesem Frühjahr zusammengebrochen. Auch Bienenexporte aus dem Ausland waren nicht in der Lage das extreme Defizit auszugleichen.
Die Zahlen, die Ihnen durch die Bieneninstitute mitgeteilt werden, entsprechen nur den Meldungen, die bei diesen Instituten als Überwinterungsverluste eingingen.
Es werden jedoch selten Bienenvolkverluste durch die Imker dort gemeldet, weil man zum einem als Imker das Vertrauen in diese, durch Landwirtschaftsministerien diktierte Institute verloren hat, und zudem von Seiten der angeblichen Bienenexperten dieser Behörden als unfähiger Imker dargestellt wird.
Aufgrund der Erfahrungen vieler professioneller Imker in ganz Deutschland, erleben wir in diesem Jahr, auch wenn es die Bieneninstitute nicht wahrnehmen wollen, die dramatischsten Völkerverluste, die es je in diesem Land gab.
Diese Völkerverluste werden nicht nur in starker Korrelation zu Mais- und Rapskulturen beobachtet, sondern die Völker brechen auch oft an dem für CCD typischen Symptomenkomplex zusammen. Aus eigener Erfahrung und aufgrund gleich lautender Erfahrung von Imkern unseres Umweltbundes, werden diese Symptome von deutschen Bieneninstituten ignoriert.

Sie argumentieren mit Daten des deutschen Bienenmonitorings BINEMA.

Das Bienenmonitoring erfasst keine subletalen Wirkungsweisen von Neonicotinoiden, sowie keine subletalen Schäden durch Kreuzwirkungen mehrerer Pestizide.
Französische Studien sowie Studien italienischer und amerikanischer Wissenschaftler werden nicht berücksichtigt.

Der alte Vorwurf, das Bienenmonitoring sei auf die Geldgeber, also die chemische Industrie ausgerichtet, wurde bisher nicht entkräftet auch wenn der Geldgeber inzwischen das BMVEL ist.
Auch Herr Dr. Rosenkranz zuständig für die wissenschaftliche Administration des Bienemo bestätigte dem Umweltbund e.V. in einem Antwortschreiben, dass weder subletale Wirkungen von Pestiziden, noch Flugbienenverluste durch das deutsche Bienenmonitoring erfasst werden.
Es ist also unbrauchbar für alle Bienenvolkzusammenbrüche, die die Symptomatik des CCD aufweisen, obwohl mehr als 50 chemische Substanzen im Bienenbrot gefunden wurden und gerade die französischen Studien, die man in deutschen Wissenschaftskreisen außer Acht lässt, aufgrund von subletalen Eigenschaften einiger im Bienenbrot gefunden chemischen Substanzen eine eindeutige subletale Bienenvolkschädigung bereits vor 7 Jahren nachwiesen.

Der Vorwurf der einseitigen Interessensausrichtung des BINEMO zugunsten der Chemieindustrie war der für die administrative Betreuung des Bienenmonitorings zuständigen Behörde Refrerat 514 - Projektträger Agrarforschung des Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung bekannt. Leider hat sowohl diese Behörde als auch scheinbar das BMVEL als neuer Geldgeber des Bienenmonitorings, wie ich aus ihrem Schreiben entnehme, keinen Einfluss darauf, dass die Korruptionsvorwürfe inzwischen entkräftet werden konnten.

Obwohl die deutschen Bieneninstitute subletale Wirkungen und subletale Kreuzwirkungen nicht untersuchen, schließt man von Ihrer Seite eine subletale Schädigung aufgrund wissenschaftlicher Studien aus. Würden Sie uns bitte Zugang zu den Daten dieser Versuchsprojekte ermöglichen, sofern diese nicht vom Hersteller der Pflanzenschutzmittel in Auftrag gegeben wurden.


Gerne verschaffen wir Ihnen wiederum diesbezüglich Quellen zu internationalen Forschungsvorhaben, die gerade diese subletalen Wirkungen untersucht haben und dabei eindeutig positive Ergebnisse erhielten.

Welche Änderungen von Seiten des neuen Auftraggebers wurden aufgrund der als berechtigt geltenden (Dr. Kuhrau Referat 514) Korruptionsvorwürfe an das deutsche Bienenmonitoring vorgenommen, um eine objektive Betrachtung der Bienenvolkausfälle zu gewährleisten? .

Zu Punkt 4 Vermeidungsstrategien schreiben Sie: vorbeugende und nichtchemische Maßnahmen anzuwenden sind nicht immer ausreichend und z.T. mit hohen Kosten verbunden.

Wie hoch sind nach Einschätzung des BMVEL die Folgeschäden durch den Verlust von etwa 180000 Bienenvölkern (30% v. 600000), gemessen an der Bestäubungsleistung und dem Artenschutz?
Untersuchungen an deutschen Hochschulen haben eindeutig bewiesen, dass mit einer gezielten Düngung Fungizide und Insektizide im Pflanzenbau überflüssig sind, ohne Ertragseinbusen hinnehmen zu müssen.
Welche erdrückenden Mehrkosten sollen denn durch Düngemitteleinsatz entstehen, die teurer sind als chemische Pestizide?
Diese pestizidfreien Pflanzenbauverfahren bedingen gezielte Schulung der guten fachlichen Praxis, mehr nicht!

Wie hoch sind nach Einschätzung des BMVEL die Gesundheitsfolgekosten durch Pestizide, könnten Sie vermieden werden?

Das Pflanzenschutzgesetz der Bundesrepublik Deutschland sieht nicht ohne Grund die gute fachliche Praxis und den integrierten Anbau als Prämisse einer gesund erhaltenden Landwirtschaft. Hier heißt es:
Düngemaßnahmen sind Maßnahmen mit chemischen Pflanzenschutzmitteln vorzuziehen.
Diese Regel wird trotz besserer Erkenntnis und trotz ökonomischer Vorteile in Deutschland so gut wie nirgends angewandt.

Wenn aufgrund des Nichteinhaltens unserer Gesetze, Bienen geschädigt werden, so dürfte eine Behörde nicht versuchen dies zu verschleiern, sondern sollte versuchen dies aufzuklären.

Das Verschleiern geschieht jedoch in allen Behörden, aufgeklärt wird so gut wie nirgends:

- Die Bieneninstitute untersuchen keine subletalen Schäden, erkennen internationale Studien nicht an und erfinden Verlustraten,

- Das Julius Kühn Institut sucht nur nach letalen Dosen und selbst bei positiven Biotests nur nach bekannten Pestiziden. Die satte Rechnung für diese vom Gesetzgeber vorgeschriebene unwirksame Untersuchung darf der betroffene Imker bezahlen.
Hat man denn bei dem Julius Kühn Institut unter so vielen Wissenschaftlern noch nichts davon gehört, dass manche Gifte in geringerer Dosis auch nach mehr als 48 Stunden töten können?

- Die Polizeibehörden fühlen sich für Verstöße nach dem Pflanzenschutzmittelgesetz nicht zuständig. Auch andere Behörden lehnen eine Zuständigkeit ab. Die Landwirtschaftsämter haben kein geschultes Personal und befinden sich zudem im Interessenskonflikt. Es wird's nicht nach Verursachern ermittelt.


Erkennen Sie hier noch den Rechtsstaat?


Wir dürfen Ihnen zusätzlich die Pressemitteilung des Deutschen Imkerbundes vom 11.07.2010 und die 'gute fachliche Praxis' aus Ihrem Haus anhängen. Zudem unsere Pressemitteilung bezüglich des unzureichenden Schutzes der Bevölkerung durch Pestizide und Gülle durch die Landwirtschaft.
Es wäre angebracht, solange die Bundesländer die Gesetze und Verordnungen nicht einhalten, die Zulassungen der Pestizide ruhen lassen.

Da die Mehrzahl der Landwirte das Pflanzenschutzgesetz und die Biostoffverordnung nicht einhalten, aber Subventionen durch die Bundesländer erhalten, wird in diesen Fällen, wegen Nichteinhaltung der Cross Compliance, Subventionsbetrug begangen.

Der Umweltbund e.V. fordert diese Verschwendung von Steuergeldern und die damit einhergehende schleichende Vergiftung unserer Lebensräume, aufgrund des überflüssigen Pestizideinsatzes durch die deutsche Landwirtschaft, zu beenden.


Mit freundlichen Grüßen

Viernheim den 14.7.2010, Manfred Gerber,
ehem. Mitglied Umweltbund e.V.

Anhang: Kopie des DIB Positionspapiers vom 11.7.2010

Pressemeldung des Umweltbund e.V., Viernheim, 23.4.2010

Umweltbund e.V. fordert Verbot der "Sonderzulassung" des Bayergiftes Santana mit dem Wirkstoff Clothianidin.

 

 

 

 

 

 

 



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sehr geehrte Frau Aigner, Viernheim den 18.5.2010

Beim Saatgutmonitoring in Schleswig-Holstein wurden in 2 von 6 Saatgutproben gentechnische Verunreinigungen festgestellt.
Die restlichen Bundesländer machen zur Verunreinigung des Saatgutes keine Angaben.
Der Anbau von gentechnisch verändertem Mais ist in Deutschland verboten. Für Saatgut gibt es keinen Grenzwert. Sollte auch in den übrigen Bundesländern das Maissaatgut mit GVO-Saat verunreinigt sein, werden große landwirtschaftliche Flächen mit gentechnisch veränderter DNA kontaminiert.
Durch Agrobakterien ist ein Gentransfer auf andere Pflanzen sehr wahrscheinlich.
Die Maisblüte beginnt im Juli. Aufgrund des hohen Maispollenanteils in von Bienen gesammelten Blütenpollen, wird gentechnisch veränderter Maispollen auch auf andere Maisfelder transportiert.
Wie bewahren Sie die Landwirte vor möglichen Schäden durch kontaminiertes Maissaatgut?
Gibt es ein bundesweites Saatgutmonitoring?
Gibt es weitere Untersuchungen der Länder?
Das Ministerium für Ernährung Landwirtschaft und "Verbraucherschutz" sollte umgehend die verunreinigten Chargen ausfindig machen und entsprechende Flächen roden lassen, bevor es im Juli zu einer unkontrollierten Auskreuzung von gentechnisch manipulierten Mais kommt.

Welche Sofortmaßnahmen gegen eine unkontrollierte Ausbreitung gentechnisch verunreinigter Maissaat haben Sie bisher getroffen, nachdem Sie von der Verunreinigung des Maissaatgutes in Kenntnis gesetzt wurden?
In einer Pressemeldung hat der Umweltbund e.V. auf die möglichen Folgen der Verunreinigung hingewiesen. Wir unterstützen Sie auch gerne mit kompetenten Gegenstrategien, um eine Verbreitung gentechnisch veränderter Maispflanzen zu verhindern.

mit freundlichen Grüßen
Manfred Gerber, ehem. Mitglied Umweltbund e.V.

 

Antwortschreiben von Dr. Prinz im Auftrag von Ministerin Aigner

 

Sehr geehrter Herr Dr. Prinz, sehr geehrte Frau Ministerin Aigner, 1.6.2010


vielen Dank für Ihre Rückantwort.

Wir gehen davon aus, dass es Ihnen als Wissenschaftler, Herr Dr. Prinz, bestimmt bewusst ist, was Stichproben bedeuten. Sie wissen auch, dass in Schleswig Holstein 1/3 der Stichproben gentechnisch verseucht gewesen sind. Von den anderen Bundesländern haben wir keine Publikationen von diesem Jahr erhalten. D. h. aber, da es Stichproben sein sollen, dass immer noch 30 % der Saatgutpartien, gentechnisch verseucht, ausgesät wurden.

Wie werden Sie nun die gentechnische Verunreinigung der Umwelt verhindern?
Wie können Landwirte über Verunreinigungen Ihres Maissaatgutes informiert werden?

Unsere Mitglieder und die befreundeter Umweltorganisationen sind sehr besorgt im Bezug auf die Tragweite einer möglichen flächendeckenden Verunreinigung mit gentechnisch veränderter DNA.
Bitte beantworten Sie uns, welche Sofortmaßnahmen sie noch vor der Maisblüte ergreifen, um das Verbot des Ausbringens von gentechnisch verändertem Saatgut in Deutschland, durchzusetzen.

Mit freundlichen Grüßen
Manfred Gerber, ehem. Mitglied Umweltbund e.V.


 

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